Der Uhrenturm ist das deutlichste und bekannteste Wahrzeichen des Hauptplatzes. In der Vergangenheit hatte der Turm mehrere Namen – Uhrenturm aus der Zeit seiner Errichtung, Turm an der Stadtwaage, da er an das benachbarte Gebäude der Stadtwaage angeschlossen wurde, Grüner Turm wegen der Grünfärbung des Kupferdaches und seit Ende des 19. Jahrhunderts Schiefer Turm wegen seiner Neigung gegenüber der Senkrechten. Im Vergleich mit anderen historischen Bauten ist der Turm relativ jung. Mit dem Bau des Turms wurde 1552 begonnen. Ursprünglich im Renaissance Stil und nur bis zur Höhe von 20,5 m (heutige Aussichtsplattform) gebaut, wurde der Turm am Ende des 17. Jahrhunderts im Barockstil erhöht und eine zusätzliche Uhr eingebaut. Im Laufe seiner Geschichte der Turm brannte mehrmals aus und wurde mehrfach umgebaut. Sein heutiges Aussehen verdankt er dem Barockumbau nach dem verheerenden Brand im Jahr 1761.
Zuerst hatte der Turm nicht nur die Aufgabe, über die Tageszeit zu informieren, sondern er diente auch als Beobachtungsstelle. Es gab hier einen ständigen Wachdienst und die Turmwächter hatten sowohl den herannahenden Feind wie auch Brände in der Stadt zu melden. Im Erdgeschoß befand sich kurzfristiges Gefängnis, von welchem ein direkter Weg zum Schandkäfig und zum Pranger auf dem Hauptplatz führte. Der Turm war auch Aufenthaltsort des Stadttrompeters, der mit der Trompete jede volle Stunde angekündigt aber auch bei festlichen Gelegenheiten und beim Alarm die Trompete geblasen hat.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Statik des Turms gestört. 1920 waren bereits die Risse am Nachbarhaus erkennbar und der Turm neigte sich weiter und weiter bis zu einer Neigung von der Senkrechten um 68 cm. Die Ursache der Turmneigung wird von Vielen dem Abriss des Anbaus „eines kleinen Metzgerhauses“ zu Beginn der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts zugeschrieben. Erst im Jahr 1959 wurde der Turm statisch gesichert. Seitdem neigt sich der Turm nicht mehr weiter.
Mit der Renovierung des historischen Hauptplatzes in den Jahren 1993 – 96 wurde auch der Turm vollständig rekonstruiert. Seitdem können die Besucher 117 Holzstufen zur Aussichtsplattform hinaufsteigen und von dort einen herrlichen Blick nicht nur auf SNP Hauptplatz, Straße Kapitulská ulica oder Stadtburg, sondern auch auf die umliegenden Berge der Gebirge Veľká Fatra, Nízke Tatry (Niedere Tatra), Kremnické vrchy und Starohorské vrchy genießen, in denen die versteckten Kupferlagerstätten einst so wichtig für die Entwicklung der Stadt waren.